Tipps zum Immobilienverkauf

Ob in Eigenregie oder mithilfe von Maklern: Eine Immobilie zu verkaufen, kann Monate dauern und will wohlüberlegt sein. Viele meiner Kunden fragen sich, ob sie ihre Immobilie überhaupt selbst verkaufen können. Vielleicht ja auch Sie. Die kurze Antwort lautet: Natürlich könnten Sie das! Jedoch gibt es wie so oft im Leben auch hier ein Aber.

Wie man dafür vorgehen muss, steht auf vielen Seiten im Internet, wenn Sie „Immobilie privat verkaufen Tipps“ eingeben. In der Regel haben Sie innerhalb weniger Minuten gleich ein paar Listen, die Ihnen sagen, was Sie alles brauchen und wie Sie vorgehen.

Was gehört zum Immobilien verkaufen dazu?

Die Frage für mich ist allerdings viel eher: Müssen Sie sich dafür erst einmal Know-how aneignen und ist es in Ordnung, dass Sie beim Immobilienverkauf vielleicht den ein oder anderen Fehler machen? Und auch solche, die Sie vielleicht Geld kosten oder gar die Rückabwicklung des Kaufvertrags zur Folge haben. Denn Sie verkaufen Immobilien ja nicht jeden Tag. Am besten gebe ich Ihnen einen kurzen Überblick, welche Schritte zum Immobilienverkauf gehören. Dann können Sie vielleicht am besten entscheiden, wie Sie vorgehen möchten.

Schnell aufgelistet müssen Sie:

  1. den Preis festsetzen, so viel wie möglich, aber den Bogen nicht überspannen – sonst geht der Schuss nach hinten los
  2. das Objekt mit Bauausführung, Flächenangaben, und Ausstattung richtig darstellen
  3. professionelle Fotos vom Objekt aufnehmen
  4. alle benötigten Unterlagen vollständig zusammenführen und besorgen
  5. ein ansprechendes Inserat gestalten und schalten – online und offline
  6. ein Exposé aufsetzen mit allem, was dazu gehört
  7. Ihre Immobilie für die Besichtigungen vorbereiten
  8. mit Interessenten kommunizieren, Fragen klären
  9. Besichtigungstermine koordinieren
  10. eventuelle Preisverhandlungen bzw. Preisbegründung führen
  11. Bonität der Interessenten absichern
  12. einen Kaufvertrag juristisch wasserdicht aufsetzen und abschließen
  13. Objekt übergeben

Immobilie sicher und realistisch bewerten – sicher eine der schwersten Aufgaben

Die Bewertung der Immobilie ist wahrscheinlich dabei die größte Hürde, denn hier spielen viele Kriterien eine Rolle, die Sie für einen realistischen Preis auch korrekt einschätzen müssen. Die Bewertung ist damit sicher ein To-Do-Punkt, bei dem man als Laie die meisten Fehler machen kann. Und auch solche, die Sie Geld kosten. In unserem Blogbeitrag „Immobilienbewertung: Kosten und Nutzen“ finden Sie dazu detaillierte Infos.

Unterlagen für Immobilienverkauf

Mein Tipp für Sie lautet hier: Kümmern Sie sich rechtzeitig darum, dass alle benötigten Unterlagen vorliegen. Manche Infos brauchen Sie schon für die Preiskalkulation, andere fürs Exposé und spätestens für Ihre Interessenten müssen die gängigen Unterlagen zum Objekt dann vorliegen. Im Beitrag zur Immobilienbewertung haben wir eine erste Unterlagen-Checkliste für die Immobilienbewertung für Sie schon erstellt.

An Unterlagen für den Immobilienverkauf benötigen Sie:

Grundbuchauszüge 
Lageplan mit Flurkartenauszug 
BaupläneBaugenehmigungsurkunde, Baubeschreibung, Abnahmebescheinigung 
Berechnung Wohnfläche, Nutzfläche und Umbauter Raum (UR) bzw. Brutto-Rauminhalt (BRI). 
Auszug aus dem BaulastenverzeichnisStraßenanliegerbescheinigungAuszug Denkmalliste 
Energieausweis (Verbraucherausweis und/ oder Bedarfsausweis) 
Aufstellung über Instandhaltungs-/Modernisierungsmaßnahmen 
Betriebskostenaufstellung (Steuer, Versicherungen, Energiekosten, Instandhaltungen etc. der letzten 2 Jahre) 
  
Beim Mehrfamilienhaus aufgeteilt: 
Teilungserklärung (Text-/Planteil)
Eigentümerversammlungsprotokolle (bei mehreren Eigentümern, letzte 2 Jahre)
Miet-/PachtverträgeWohn-/Nutzungsrechte (Nachweis)Auszug BaulastenverzeichnisDenkmalschutznachweisSanierungsvermerkeOriginalkaufverträge
 
Bei Eigentumswohnungen: 
Teilungserklärung, Aufteilungsplan, Miet- / Pachtverträge; Hausordnung, Jahreswirtschaftspläne, aktuelle Abrechnungen des Hausgeldes, Protokolle der letzten Eigentümerversammlungen, Rechnungen über Instandhaltungs- und Modernisierungsmaßnahmen, Rücklagenübersicht 

Wie verkauft der Makler meine Immobilie? Makler versus Verkauf von privat

Ein Immobilienmakler nimmt Ihnen einen Großteil der genannten Aufgaben ab. Er übernimmt auch die Immobilienbewertung. Diese ist beim Verkauf in der Regel auch kostenlos – und als Leistung inbegriffen.

Weitere Vorteile sind sicher:

  • Zeitersparnis beim Verkaufsprozedere
  • Der richtige Käufer schlummert bereits in einer gut gepflegten Datei aus regionalen Kontakten
  • Sicherheitsgefühl, was Preis, Abwicklung und Verhandlung angeht
  • Empfehlung eventueller Sanierungen oder Maßnahmen, die den Verkaufspreis etwas optimieren
  • Zusammenstellung aller relevanten Unterlagen
  • Professionelle Vermarktung der Immobilie
  • Zugriff auf einen eigenen Pool an bereits Immobilien-Suchenden

Zu guter Letzt: meine persönlichen Top-Tipps zum Immobilienverkauf

Wenn Sie sich letztlich doch entschieden haben, die Immobilie selbst zu verkaufen, tun Sie sich aus meiner Sicht einen großen Gefallen, wenn Sie zumindest die folgenden zwei Tipps beherzigen:

Tipp 1: Lassen Sie sich Zeit
Handeln Sie übereilt, schleichen sich mit Sicherheit Fehler ein. Das liegt schlicht und ergreifend in der fehlenden Routine.

Tipp 2: Lassen Sie Ihre Immobilie professionell bewerten
Denn ein Sachverständiger wird Mängel oder attraktive Merkmale, die für Käufer überzeugend sind, alleine aufgrund seiner Erfahrung ganz anders beurteilen als Sie. Zudem kennt er sich in der Regel auch bestens auf dem regionalen Markt aus, kann Angebot und Nachfrage einschätzen und legt einen realistischen Preis fest. Das alles ist gut für Ihr Standing in Verhandlungen und für Ihre investierte Zeit. Denn setzen Sie den Preis zu hoch an, brauchen Sie einen sehr, sehr langen Atem oder müssen irgendwann nach einer Zeit den Preis doch runtersetzen.

  1. September 2019
  Kategorie: Verkauf