Immobilie besichtigen

Sehen, sich verlieben – und kaufen. Das kann klappen, kann aber auch zu einem einzigen Desaster werden. Denn ohne genaue Prüfung und einen kühlen Kopf kann ein Hauskauf Sie viel Geld kosten. Und eine Menge Ärger bereiten, selbst wenn es auf den ersten Blick bei der Immobilienbesichtigung super-gut aussieht. Denken wir alleine einmal an die Bausubstanz: nicht jeder Mangel ist sofort ersichtlich – oder ob die Heizung einwandfrei funktioniert, ist immer fraglich.

Als erstes benötigen Sie aber erst einmal alle Eckdaten der Immobilie wie Alter, Größe, energetischer Zustand, Grundriss. Dann gehen Sie über zu den Detailfragen.

Immobilienbesichtigung: Haus und Umgebung prüfen

Neben der Immobilie selbst, die Ihnen natürlich gefallen sollte, spielen weitere Kriterien eine Rolle. Stellen Sie sich deshalb – bevor es überhaupt an den Zustand und die Ausstattung der Immobilie selbst geht – folgende Fragen:

  • Genügen die Verkehrsanbindungen bzw. sind diese wichtig?
  • Wo würden Sie einkaufen gehen?
  • Wie ist die allgemeine Infrastruktur – gibt es Kindergärten, Schulen, Sportvereine etc. – sofern Sie diese nutzen möchten/müssen.
  • Gefällt Ihnen die Umgebung und Nachbarschaft – am besten machen Sie einen Spaziergang durchs Viertel, den Ort.

Ist die Geräuschkulisse oder eben die Ruhe für Sie angenehm?

Immobilienbesichtigung bei älteren Immobilien

Gerade bei älteren Immobilien oder Altbauten sind meist Mängel zu erwarten, über die man als Käufer Bescheid wissen sollte. Ein prüfender Blick bei der Hausbesichtigung ist daher sehr wichtig. Selbst wenn Sie kein Experte sind, ein paar Dinge sind eindeutige Signale, dass etwas nicht in Ordnung ist. Am besten nehmen Sie eine Kamera mit und achten Sie auf bzw. dokumentieren Sie Folgendes:

  • Ist der Putz hier und da verfärbt? Oder schimmelig?
  • Riecht es muffig?
  • Wie sind die Fensterrahmen, feucht?
  • Lassen sich an Holzbalken oder im Mauerwerk zweifarbige pilzartige Auswüchse erkennen?
  • Erkennen Sie irgendwo Holzwurm-Befall?
  • Gibt es tiefe Risse im Mauerwerk, die sich treppenartig nach oben fortsetzen, also so genannte Setzungsrisse?

In all diesen Fällen rate ich Ihnen dringend zu einem professionellen Gutachter, der die Immobilie auf Feuchtigkeit und Statik exakt untersucht. Eine Sanierung ist in solchen Fällen nämlich sehr kostspielig. Bei erkanntem Hausschwamm müssen etwa betroffene Holzbalken komplett entfernt, verbrannt und wieder ersetzt werden. Da können Sie sich vorstellen, dass das je nachdem mit ein paar tausend Euro nicht getan ist.

Modernisierungen und Sanierungen, die üblicherweise ins Geld gehen

Neben den Kosten für den Hauskauf gibt es in der Regel noch Kosten für notwendige oder gewünschte Sanierungen. Besonders kostspielig sind Sanierungen für Bad, Bodenbeläge, Veränderung der Raumaufteilung, Veränderung oder Erweiterung von Steckdosen- und elektrischem Anschlusssystem. Das sollten Sie bei einer Immobilienbesichtigung direkt immer in Betracht ziehen. Wenn Ihnen also ein Haus gefällt, so addieren Sie die notwendigen Sanierungsarbeiten am besten direkt dazu, um zu prüfen, ob das alles noch ins Budget passt.

Übrigens: Ist die installierte Heizung im Haus aus einem Jahr vor 1985, besteht für Sie beim Hauskauf Sanierungspflicht und Sie müssen die Heizung erneuern. Je nach Heizungsmodell können sich die Kosten auf ca. 6.000 bis 10.000 Euro belaufen. Bei Pellets- oder Hackschnitzelheizung müssen Sie bis zu ca. 25.000 Euro rechnen.

Immobilie sicher bewerten lassen

Sie möchten sicher sein. Verständlich! Aber aus eigener Erfahrung rate ich Ihnen aber: Es muss nicht immer ein umfassendes Gutachten sein. Ein Gutachter oder Architekt, der mit Ihnen durch Ihre Wunschimmobilie geht, also eine Immobilienbesichtigung durchführt, und Sie auf mögliche Probleme hinweist, Ihnen praktische Lösungsansätze sowie eine Kostenkalkulation an Hand gibt, ist häufig schon ausreichend. Zudem kommen Sie viel günstiger dabei weg und schneller ans Ziel. Gerne berate ich Sie als zertifizierter Immobiliengutachter ausführlich über eine eventuell sinnvolle Immobilienbewertung in Ihrem Fall.

Gehen Sie am besten grundsätzlich wie folgt vor:

  1. Besichtigungstermin 1: Notieren Sie sich Auffälligkeiten an der Immobilie.
  2. Besichtigungstermin 2: mit einem Gutachter, wenn Sie grundsätzlich an der Immobilie interessiert sind.
  3. Gehen Sie zum Bauamt: Informieren Sie sich über Grundstück, Einschränkung, Bebauungsplan in der Umgebung, damit Sie wissen, ob und wenn ja, was in der Nachbarschaft in Zukunft gebaut wird. In der Regel hat der gute Makler diese Informationen aber auch schon für Sie vorbereitet.
  4. Hören Sie auf Ihr Bauchgefühl: Denn bei Immobilien hilft Ihnen Ihre Intuition bei der richtigen Entscheidung.

Sie sind bereit? Dann prüfen Sie doch gleich unsere Immobilienangebote für Rösrath, Overath, Köln und Umgebung.

  28. Oktober 2019
  Kategorie: Kauf